Traditionelle Thai-Massage (Nuad Phaen Boran) – Ursprung, Prinzipien & Anwendung
Bekleidet, achtsam, strukturiert: Druck- und Dehntechniken dem Energiefluß folgend – mit Fokus auf Sicherheit und Wohlbefinden.
Geschichte & Einflüsse
Die Traditionelle Thai-Massage (Nuad Phaen Boran, sinngemäß „uralt – heilsame Berührung“) ist Teil der traditionellen thailändischen Medizin. Ihre Wurzeln reichen über 2 500 Jahre zurück und wurden maßgeblich von Yoga (Indien) und Akupressur (China) geprägt. Regional entwickelten sich unterschiedliche Stile; ergänzt wurde das Spektrum durch Heilnahrung, Kräuteranwendungen und rituelle Elemente.
Prinzipien & Energielinien (Sen Sip)
Kern ist die Arbeit entlang von zehn ausgewählten Energielinien (Sen Sip). Ziel ist es, den Fluss der Lebensenergie zu harmonisieren, Spannungen zu lösen und Beweglichkeit zu fördern – mit präzisem Druck, Mobilisation und Dehnung.
Durchführung & Rahmen
- Setting: Bekleidet auf einer Bodenmatte; Varianten auf der Massageliegen und dem Massagestuhl sind möglich.
- Techniken: Druck- und Dehnarbeit mit Händen, Unterarmen, Ellbogen, Knien und teils Füßen; Einsatz von Körpergewicht.
- Dauer: Ganzkörper-Sequenzen mit 60-90–120 Min. sind üblich
- Kommunikation: Druck im tolerierbaren Bereich des/der Empfangenden; Sicherheit & Kontraindikationen haben Vorrang.
Zwei Ausrichtungen
Gesundheitspflege (Wohlfühlmassage)
Fördert Entspannung, reduziert Alltagsstress und unterstützt die Körperwahrnehmung – ohne medizinisches Heilversprechen.
Therapeutische Anwendung
Gezielte Teilbehandlung mit klarer Indikation; Durchführung im Rahmen der lokalen Gesetzeslage und Berufsgrenzen.
Ganzheitlicher Nutzen der Traditionellen Thai-Massage
Verbindung schaffen, Wohlbefinden fördern, vorbeugen, Beschwerden lindern und Reha begleiten – achtsam & ohne Heilversprechen.
1) Gemeinschaft & Verbindung
Respektvolle, vereinbarte Berührung kann Bindung und Vertrauen stärken – in Familie, Ausbildung und Übungsgruppen.
2) Gesundheitspflege & Alltag
Regelmäßige Anwendungen fördern Entspannung, Körperwahrnehmung und Beweglichkeit und helfen, Alltagsstress abzubauen.
3) Vorsorge & Selbstfürsorge
Druck- und Dehntechniken werden präventiv eingesetzt, z. B. bei Spannungsgefühlen, Kopflastigkeit oder Verdauungsunruhe – angepasst, ohne Heilsversprechen.
4) Linderung & Begleitung
Im tolerierbaren Bereich angewandt, kann Thai-Massage Spannungs- und Bewegungseinschränkungen lindern und die Mobilität verbessern.
5) Rehabilitation & Teilhabe
Begleitend (nach ärztlicher Rücksprache) zur Förderung von Wahrnehmung, Durchblutung und Aktivierung. Sie ersetzt keine Therapie.